Gebrauchte Spiegelreflexkamera – besser als gedacht?

Gebrauchte Spiegelreflexkamera – besser als gedacht?

Könnte eine gebrauchte Spiegelreflexkamera besser als gedacht sein? Auf der Suche nach einer neuen Kamera stellt man schnell fest, dass das oftmals kein günstiger Spaß wird. Umso öfter kommt die Frage auf, ob es nicht auch eine gebrauchte Kamera sein kann. Vor allem, wenn man nach einer Vollformat-Kamera schaut, können die Ersparnisse eines gebrauchten Modells mit mehreren hundert Euro daherkommen. Allein deswegen lohnt es sich auf jeden Fall schon einmal zu schauen. Doch stellen sich auch viele Fragen, die einem vor dem Kauf beschäftigen. Ich möchte gleich versuchen die meisten davon für euch zu klären. Aber vor ab, ich persönlich habe noch nie eine Spiegelreflexkamera neu gekauft sondern ausschließlich gebraucht.

Gebrauchte Spiegelreflexkamera so gut wie eine neue?

Ob eine gebrauchte Spiegelreflexkamera so gut wie eine neue ist hängt natürlich vom Zustand ab. Aber auch die technischen Details sind oftmals sehr interessant. So muss eine gebrauchte Kamera nicht unbedingt einem neuen Modell hinterher hinken. Gerade wer eine Kamera im Semi-Profi Bereich sucht stellt schnell fest, dass sich dort gar nicht so viel zu den ganz neuen Modellen tut.
Ich habe mich zum Beispiel bewusst für eine Canon EOS 6D entschieden als gerade die MK2 Variante auf dem Markt kam, da diese meine Bedürfnisse voll erfüllte und um knapp 70% günstiger war.
Wichtig ist nur, dass man genau schaut was man benötigt und welches Modell welche Funktionen hat. Mir persönlich war zu diesem Zeitpunkt ein internes GPS sehr wichtig. Heute wäre es das nicht mehr. Aber es gibt auch noch ein paar andere Dinge, auf welche man achten sollte um nicht die Katze im Sack zu kaufen.

Die Zahl der Auslösung einer Kamera

Bei den meisten Angeboten von gebrauchten DSLR Kameras wir die Auslösezahl angegeben. Diese muss man sich ähnlich wie die Kilometeranzahl im Auto vorstellen. Der Verschluss einer Kamera hat eine angegebene Mindestauslösezahl, welche der Verschluss aushalten sollte, bevor mechanische Probleme auftreten können.
Ich halte dies hier bewusst so schwammig, da dies immer nur grobe Werte sind und man ihnen nur in Betracht zur Verwendung der Kamera berücksichtigen sollte! Eine Studio-Kamera wird von außen wie neu aussehen und schnell 300.000 Auslösungen und mehr haben während die Kamera eines Reisefotografen schnell aussieht wie Ur-Alt dabei hat sie gerade einmal 30.000 Auslösungen hinter sich.
Für Canon-Kameras kann man grob 100.000 Auslösungen annehmen. Die 5D/7D Modelle auch durchaus 150.000 und ältere Consumer Modelle wie die 350D/450D auch mal nur 50.000 Auslösungen. Ich habe mir da je nach sonstigen optischen Zustand der Kamera immer ein Limit von max. 20.000 Auslösungen gesetzt. Damit bin ich bisher sehr gut “gefahren”. Das heißt aber nicht, dass die Kameras nicht auch ohne Probleme die 300.000 Auslösungen aushalten.
Mein damalige Canon EOS 7D hatte übrigen bei 27.000 Auslösungen einen kaputten Verschluss. Leider ist die Auslösezahl keine Garantie. Aber man sollte sie zumindest mit in die Gesamtwertung nehmen.

Optischer Zustand einer gebrauchten Kamera

Worauf man immer achten sollte ist der generelle optische Zustand der Kamera:
  • Sind die Displays frei von Kratzern?
  • Hat das Gehäuse Macken/Beschädigungen/Risse?
  • Ist das Bajonett leichtgängig?
  • Sind die Kontakte am Bajonett blank?
  • Wie sieht die Kamera im Inneren aus?
  • Ist der Sensor frei von Macken/Kratzern/Dreck?
  • Sind alle Klappen (Batteriefach/Speicherkartenfach) leichtgängig?
  • Sind die Kontakte im Batteriefach blank?
Wenn alle diese Punkte in gutem Zustand sind, ist das schon einmal ein sehr gutes Zeichen.

Funktionsüberprüfung einer gebrauchten Kamera

Natürlich sollte auch immer alles auf Funktion überprüft werden. Hierbei achte ich immer auf folgende Punkte:
  • Löst die Kamera aus?
  • Wie klingt die Kamera beim Auslösen?
  • Speichert die Kamera die Bilder?
  • Funktioniert die Serienbildfunktion?
  • Ist der Akku Okay?/Was zeigt die Akku-Information im Menü an?
  • Hakt das Menü-Wahlrad?

Worauf sollte man noch achten bei einer gebrauchten Spiegelreflexkamera?

Natürlich gibt es noch mehr, worauf man achten sollte:
  • Hört auf euer Bauchgefühl! Wenn das sagt: NEIN!, dann lasst es auch sein.
  • Holt die Kamera wenn möglich persönlich ab und testet alle Funktionen gemeinsam mit dem Verkäufer, so schließt ihr nachträgliche Probleme aus. Lasst euch da nicht zu schnell abschütteln.
  • Wenn ihr euch die Kamera schicken lasst, dann bezahlt am besten via PayPal mit Käuferschutz oder einigt euch auf eine Teilzahlung bis zu endgültigen Prüfung.
  • Prüft auch den Karton auf vollen Lieferumfang. Ist wirklich alles wie angegeben dabei?

Gebrauchte Spiegelreflexkamera – besser als gedacht? Mein Fazit!

Ist eine gebrauchte Spiegelreflexkamera nun besser als gedacht? Ich finde JA! Haltet ihr euch an alle Punkte die ich oben ausgeführt habe, ist das wichtigste eigentlich abgedeckt. Natürlich ist auch das alles keine Garantie aber die gibt es eben nur bei einem Neukauf und auch da kann die Kamera leider auch ein Montagsgerät sein. Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß bei der Suche nach einer neuen Kamera. Solltet ihr noch immer nicht sicher sein, ob nicht doch lieber eine neue Kamera angeschafft werden soll, schaut doch mal bei Tanjas Blog vorbei, dort vergleicht sie die Vor- und Nachteile von einer neuen und einer gebrauchten Kamera. Hier geht es zu dem Artikel! Ihr habt noch Anmerkungen worauf man unbedingt achten sollte? Dann schreibt es mir doch gerne in die Kommentare! Was ihr an eurer Kamera selber reinigen und reparieren kann habe ich euch übrigens hier schon einmal aufgeschrieben!
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